VATH-Lexikon Thermografie

Der VATH vmöchte an dieser Stellen ein paar Fachbegriffe aus der Thermografie erklären:

A

Absolute Luftfeuchte
Massebezogener Anteil des Wasserdampfs im Gasgemisch Luft, gemessenin g Wasser pro Kubikmeter Luft.

Aktiv / Passiv
Aktiv = mit externer Anregungsquelle (z.B. Baustoffprüfung).
Passiv = ohne externe Anregungsquelle (z.B. klassische Wärmebrückenthermografie).

B

Bildfrequenz
(Bildwiederholzahl, Framerate) ist die Anzahl der Einzelbilder pro Sekunde, welche die Infrarotkamera erfassen und weiterverarbeiten kann.

D

Detektor
Erfasst elektromagnetische Strahlung und erzeugt ein elektrisches Signal, welches die Grundlage der Temperaturberechnung ist. Typische Detektorarten sind Mikrobolometer oder Quantendetektoren.

Differenzdruckverfahren
Messmethode zur Überprüfung der Luftdurchlässigkeit der wärmeübertragenden Umfassungsfläche eines Gebäudes oder Gebäudeteils.

Diffusion
Konzentrationsausgleich zweier oder mehrerer Flüssigkeiten oder Gase, welcher ohne äußere Einflüsse stattfindet.

E

Emissionsgrad (Ɛ)
Anteil der abgegebenen Strahlung eines Körpers im Vergleich zu einem idealen Körper (Schwarzer Körper: Emissionsgrad = 100 %).

G

Geometrische Auflösung (IFOV)
Maß für die kleinstmöglich aufzulösende Messfläche durch das Messsystem [auch als IFOV (Instantaneous Field Of View) bezeichnet].

K

Kameraschnittstellen
Möglichkeiten zum Datenaustausch zwischen der Infrarotkamera und einem anderen Computersystem (z.B. USB oder Ethernet).
Konvektion
Wärmeübertragungsmechanismus durch strömungsgebundenen Energietransport in Fluiden und Gasen.

L

Leckage
Volumenstrom eines Mediums, der eine Leckstelle (Luftdichtheitsebene, Rohrleitung etc.) durchdringt.

Leckeintritts-/austrittsstelle
Position in der wärmeübertragenden
Umfassungsfläche, durch welche Luft
in die Luftdichtheitsebene ein-/austritt.

Luftdichtheitsebene
Ebene in der wärmeübertragenen Umfassungsfläche
mit der Aufgabe der Trennung der Raumluft von der Baukonstruktion (z.B. der Dämmebene).

M

Messparameter (Objektparameter)
Parameter, welche zur kamerainternen Berechnung von Strahlungswerten in Temperaturwerte benötigt werden und vom Anwender in der Kamera eingestellt
werden müssen (z.B. Emissionsgrad).

Mindestwärmeschutz
Mindestanforderung an den Wärmeschutzder wärmeübertragenden Umfassungsfläche zur Sicherstellung eines hygienischen Raumklimas.

Q

Qualitative Messung
Bewertung der Temperaturdifferenzen innerhalb eines Thermogramms unabhängig von Absoluttemperaturen.
Quantitative Messung
Bestimmung von Oberflächentemperaturen in einem Thermogramm.
Quasistationärer Zustand
Zustand eines Objekts, der sich imMesszeitpunkt einstellt, wenn die auf das Objekt einwirkenden, zeitlich veränderlichenEinflussgrößen, im der
Messung vorangegangenen Zeitraum, praktisch einem stationären Zustand nahe kommen.

R

Reflexionsgrad
Anteil der reflektierten Strahlung eines Körpers an der „scheinbar“ abgegebenen Strahlung eines Körpers.
Relative Luftfeuchte
Verhältnis des vorhandenen Wasserdampfs im Vergleich zum maximal aufnehmbaren Wasserdampfs der Luft (temperaturabhängig).

S

Spezifische Wärmekapazität
Erforderliche Energie, die notwendig ist, um einen Stoff mit der Masse 1 Kilogramm um die Temperatur 1 Kelvin zu erhöhen.

T

Taupunkt
Temperatur, die unterschritten werden muss, damit Kondensat entsteht (Erreichen des Sättigungsdampfdrucks).
Temperatur-Messbereich
Definiert die vom Kamerahersteller vorgegebene minimale und maximale Grenze. Innerhalb dieser Grenzenkann die Temperatur mit einer vorgegebenen
Temperatur-Messgenauigkeit gemessen werden.
Temperatur-Messgenauigkeit
Definiert die vom Kameraherstellerausgewiesene maximale Abweichungder gemessenen Temperatur von einem Objekt zu der wahren Oberflächentemperatur von dem Objekt.

Thermografie
Messung und bildliche Darstellung der temperaturabhängigen Wärmestrahlung eines Körpers.
Thermische Auflösung (NETD)
Definiert die vom Kamerahersteller ausgewiesene kleinste Temperaturspanne, welche die Infrarotkamera erfassen kann. Im Gegensatz zur Temperatur-Messgenauigkeit können Infrarotkameras Temperaturspannen von wenigen Millikelvin erfassen.
Transmissionsgrad
Grad der Durchlässigkeit eines Mediums für elektromagnetische Strahlung (hier Wärmestrahlung) in z.B. Luft, Atmosphäre oder Kunststoffen.

V

Verdunstungswärme
Erforderliche Energiemenge, um eine Flüssigkeit in ein Gas umzuwandeln (Änderung des Aggregatzustandes).

W

Wärmebrücke
Lokal abgegrenzter Bereich in der wärmeübertragenden Gebäudehülle, in dem bei gleichen Umgebungsbedingungen ein abweichender Wärmestrom vorhanden ist.
Wärmedurchgangskoeffizient
Koeffizient des Wärmedurchgangswiderstandes (U-Wert).

Wärmedurchgangswiderstand
Wärmedurchlasswiderstand plus Wärmeübergangswiderstand innen und außen.

Wärmedurchlasswiderstand
Widerstand, den ein homogenes Bauteil oder eine homogene Bauteilschicht dem Wärmestrom bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin auf einer Flächevon 1 m² zwischen seinen Oberflächenentgegensetzt.
Wärmeleitung
Wärmeübertragungsmechanismus innerhalb eines Körpers oder durch direkten Kontakt zweier/mehrerer
Körper oder Fluiden.
Wärmestrahlung
Wärmeübertragungsmechanismus
durch elektromagnetische Eigenstrahlung.
Wärmestrom
Quantitative physikalische Größe zur
Beschreibung der Wärmeübertragungsmechanismen
(übertragene Wärmemenge je Zeiteinheit).
Wärmeübergangswiderstand
Widerstand, den eine Grenzschicht bzw. Oberfläche dem Wärmestrom eines Körpers an einem angrenzenden Medium (z.B. Luft) entgegensetzt.

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VATH Ratgeber: Welche Kamera ist die richtige? IHR RATGEBER FÜR DIE RICHTIGE INFRAROTKAMERA (D)In diesem Ratgeber finden Sie auch unser "kleines Thermografielexikon" am Ende der Broschüre. Viel Spaß beim Lesen!
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